Interne Verlinkung: 4 Tipps zum Nachahmen

Interne Verlinkung: Super für Mensch und Suchmaschine

In der internen Verlinkung auf Unternehmenswebsites schlummert oft großes Potenzial, das mit wenig Aufwand und ohne tiefe SEO-Vorkenntnisse geweckt werden kann. Links innerhalb einer Website sind mit dem Wegleitsystem in Vergnügungsparks vergleichbar. Sie weisen also den Weg zu passenden "Attraktionen" auf Ihrer Internetpräsenz.

Die Verlinkungen unterstützen eine positive Nutzungserfahrung (User Experience, UX), was zum Beispiel an einer längeren Verweildauer oder mehr Seitenaufrufen zu erkennen ist.

Nicht nur die Menschen, die sich auf Ihrer Website bewegen, profitieren von intelligenter Verlinkung. Vor allem aus Sicht der Suchmaschinenoptimierung (SEO) sind diese internen Verweise eine essenzielle Säule. Sie helfen Suchmaschinen dabei, die Struktur und den Inhalt einer Website besser zu verstehen und zu erkennen, welche die wichtigsten Seiten sind.

Zeigen mehr Links auf ein und dieselbe Seite, gibt das den Suchmaschinen einen Anhaltspunkt, dass diese Seite eine hohe Relevanz zu einem Thema hat. Und das wiederum erhöht die Chance auf gute Rankings in den Suchergebnissen.

Viele Websiteverantwortliche und Onlineredakteur*innen unterschätzen den SEO-Einfluss interner Links. Machen Sie es besser!

Bausteine eines Links

Für unsere Tipps ist es hilfreich, die Bausteine eines Links zu kennen. Grundsätzlich besteht ein Textlink aus folgenden Teilen:

  • Linktext (Ankertext, Anchortext): "sichtbarer" Teil des Links; Text, der entsprechend formatiert sein sollte (unterstrichen, andere Farbe)
  • Linkziel: Webadresse (URL) der verlinkten Seite oder eines Dokuments
  • Linktitel: optional, erscheint in der Desktop-Ansicht (also am PC, nicht am Smartphone), wenn der Mauspfeil darüber bewegt wird, hilft auch bei der Verwendung von Screenreadern

Im HTML-Code der Website sieht das dann so aus: <a href="Linkziel" title="Linktitel">Linktext</a>

Sinnvolle Positionen für interne Links

Sie können die Verlinkungen an verschiedenen Stellen Ihrer Unternehmenswebsite platzieren:

  • im Navigationsmenü am Seitenanfang
  • in der Breadcrumb-Navigation, die meist den Pfad von der Homepage (Startseite) zur Unterseite visualisiert
  • als Contentlinks aus dem Hauptinhalt einer Seite
  • im Footer am Seitenende

Die wichtigsten Seiten sollten über das Navigationsmenü erreichbar sein. Das können Hauptseiten zu Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens sein, aber auch Nachrichten oder Kontaktmöglichkeiten. Die Links in der Breadcrumb-Navigation, welcher die Besucher*innen wie den Brotkrumen im Märchen "Hänsel und Gretel" folgen können, werden vom Contentmanagement-System automatisiert erstellt.

Am relevantesten sind Links aus dem Hauptinhalt einer Seite heraus. Hier können auch Seiten verlinkt werden, die nicht im Navigationsmenü, den Breadcrumbs oder im Footer auftauchen.

Positionen für Links auf Websites

4 Best Practices zum Nachahmen

Hier kommen nun unsere Empfehlungen zum Nachahmen, wenn Sie Ihre Besucher*innen sowie Suchmaschinen - und damit sich selbst - glücklich machen wollen.

Nützliche und relevante Links

Achten Sie darauf, dass die Links für die Websitebesucher*innen hilfreich sind, genau wie die Wegweiser im Freizeitpark. Ein Hinweisschild zur nächsten Gastronomie direkt bei einem Restaurant ist für die meisten Freizeitparkgäste nicht relevant. Zeigt ein Wegweiser zum nächsten WC auf eine weiter entfernte sanitäre Einrichtung, obwohl eine andere viel näher liegt, bedeutet das in dringenden Fällen auch keine schöne Erfahrung.

Übertragen auf Websites bedeutet das Folgendes: Setzen Sie Links so, dass sie einen Mehrwert bieten. Die Zielseite (Linkziel) sollte thematisch zur verlinkenden Seite passen.

Wenn Sie ein Landratsamt oder eine Kreisverwaltung sind und Sie in einem Bereich Ihrer Website touristische Tipps für Ihren Landkreis geben, sind an dieser Stelle Verlinkungen zu Unterseiten, die einzelne Sehenswürdigkeiten oder Ausflüge vorstellen, eine sinnvolle Ergänzung. Ein Link zur Seite mit einem Organigramm Ihrer Behördenstruktur ist dagegen dort nicht gut aufgehoben. Er bietet in dem Fall keinen Mehrwert, sondern weicht vom Thema "Tourismus" ab.

Sprechende Linktexte

Der Linktext ist die sichtbare Oberfläche eines Links. Er wirkt wie die Beschriftung des Wegweisers zu den Freizeitparkattraktionen. Ist er nicht verständlich, bleibt unklar, wohin der Weg überhaupt führt. Das schmälert die Chance, dass Websitebesucher*innen die gesuchten Informationen finden. Sie verlassen die Website frühzeitig, obwohl das Ziel nur einen Klick entfernt gewesen wäre.

Nutzen Sie beschreibende und relevante Linktexte, die den Menschen und den Suchmaschinen einen Hinweis auf den Inhalt der verlinkten Seite geben. Seien sie konkret. So konkret wie möglich.

Angenommen, wir befinden uns auf einer Klinikum-Website und lesen zum Krankenhausaufenthalt dort folgenden Satz: "Eine Übersicht zu unseren Cafeterien finden Sie hier." Dann sollte nicht nur das allgemeine Wörtchen "hier" verlinkt sein. Besser wäre der Linktext "Übersicht zu unseren Cafeterien" oder "unsere Cafeterien".

Der Linktext "hier" mag zwar in dem Beispielsatz für die meisten Menschen eindeutig sein. Doch ist der Linktext wirklich auch ohne den umstehenden Text noch eindeutig? Wenn ja, dann hilft das auch Menschen, die Sehbeeinträchtigungen haben und mit technischen Hilfsmitteln (Screenreader) Ihre Website besuchen. Ein Pluspunkt also nicht nur für Suchmaschinenoptimierung, sondern auch für Barrierefreiheit.

Ebenso wie "hier" sollten auch "mehr", "weiter lesen", "hier klicken", "Details" oder "Seite aufrufen" als Linktext vermieden werden, da sie ohne Kontext nichts darüber verraten, wohin der Link führt.

Lässt sich ein generischer, also allgemeiner Linktext wie "hier" nicht vermeiden, können Sie mithilfe eines sprechenden Linktitels über Aktion oder Ziel des Links informieren.

Strukturierte Navigation

Viele Menschen nutzen die Hauptnavigation einer Webseite, wenn sie bestimmte Informationen suchen. Diese Navigation steht meist am Anfang einer Webseite. In der Smartphone-Ansicht ist sie oft hinter drei übereinander gestapelten Linien ("Burger-Menü") zu finden.

Ein klarer und logischer Aufbau erleichtert sowohl Nutzenden als auch den Crawlern der Suchmaschinen die Orientierung. Deshalb sollte die Hauptnavigation gut durchdacht sein. Hierhin gehören Links zu den wichtigsten Kategorien und Seiten Ihrer Website, ähnlich wie in einem Lageplan am Eingang des Freizeitparks, der die Hauptattraktionen auflistet.

Doch Vorsicht vor Überfrachtung. Erschlagen Sie Ihre Websitebesucher*innen nicht mit Links. Sonst verwirren Sie, statt Orientierung zu bieten.

Die Breadcrumb-Navigation ist so etwas wie die "Sie sind hier"-Schilder im Vergnügungspark. Befindet man sich zum Beispiel auf einer Unterseite, kann hier abgelesen (und geklickt) werden, wo man sich gerade auf der Website befindet und welche die thematisch übergeordneten Seiten sind. Die einzelnen Links der Breadcrumbs werden in der Regel automatisch vom Content-Management-System erstellt, abhängig von der im Backend gewählten Websitestruktur.

Kaputte Links reparieren

Hängt im Freizeitpark ein Schild auf dem Kopf, ist herabgefallen oder nicht mehr erkennbar, dann ist es nutzlos und sorgt für Frustration bei den Besucher*innen. Also müssen die Wegweiser regelmäßig gewartet werden. So ist es auch mit den Links einer Website.

Es kann passieren, dass Links ins "Nichts" führen, weil die verlinkte Seite nicht mehr existiert oder veraltet ist. Wenn jemand auf einen Link klickt und auf eine "404-Seite" (Seite nicht gefunden) stößt, ist das frustrierend. Solche kaputten Verlinkungen werden auch "broken Links" genannt.

Ebenso unschön ist es, auf fehlerhafte oder veraltete Inhalte zu treffen. Ihre Website entwickelt sich stetig weiter und neue Inhalte kommen hinzu, während ältere eine Auffrischung gebrauchen könnten. Deshalb sollten die intern verlinkten Seiten - das sind (fast) alle Seiten - regelmäßig auf Aktualität überprüft werden. Die schnelle Lösung ist, den Link anzupassen oder zu löschen. Langfristig aktualisieren Sie besser die betroffenen Seiten.

Extratipp: Linkvalidator für TYPO3-Websites

Läuft Ihre Website mit dem vielseitigen und flexiblen Content-Management-System TYPO3? Dann können Sie die Links schnell und ohne Extrasoftware direkt im Backend prüfen.

Über das Modul "Info" im linken Menü gelangen Sie zum "Linkvalidator" (siehe Abbildung). Hierfür wählen Sie oben im Drop-down-Menü "Linkvalidierung". Mit nur einem Klick auf "Links überprüfen" im gleichnamigen Tab erhalten Sie eine Liste aller defekter Links.

Screenshot aus TYPO3-Backend vom Linkvalidator, mit dem kaputte Links finden und reparieren kann

Linkvalidator im TYPO3-Backend

Mit Köpfchen: Link-Strategie

Interne Links sollten natürlich nicht nur für Menschen sowie Google und Co. relevant und hilfreich sein. Genauso sollen sie die Marketingziele unterstützen, die Sie mit der Website verfolgen. Das Ziel kann Leadgenerierung oder Onlinebuchung sein, aber auch Produkte und Dienstleistungen bei der Zielgruppe bekannter zu machen sowie das Vertrauen der Kundschaft zu stärken.

Damit Sie aber nun Links nicht einfach so - und ohne positive Wirkung - auf der Website Ihres Unternehmens verstreuen, legen Sie sich am besten ein überschaubares Konzept zurecht.

  1. Verschaffen Sie sich einen Überblick darüber, welche Arten von Seiten auf Ihrer Website vorhanden sind (Produktseiten, Kategorieseiten, Hilfeseiten, Blog, ...) und welche unterschiedlichen Themen abgedeckt werden.
  2. Überlegen Sie, welche Seiten der Unternehmenswebsite für Ihre Ziele besonders wichtig sind. Vor allem diese Seiten sollten Sie mit internen Verlinkungen stärken.
  3. Verlinken Sie innerhalb des jeweiligen Themas von weniger wichtigen Seiten auf die Seiten, auf denen der geschäftliche Fokus liegt. Allerdings: Der ein oder andere themenrelevante interne Backlink von der Fokusseite aus ist völlig in Ordnung, sofern es im Sinne der Websitebesucher*innen ist.

Exkurs: Barrierefreie Verlinkung

Die ifabrik fördert Barrierefreiheit im Netz, da wir davon überzeugt sind, dass das Internet für alle zugänglich sein sollte. Da trifft es sich doch gut, dass die hier vorgestellten Tipps sowohl SEO unterstützen als auch die Website barriereärmer machen.

Bei interner Verlinkung lassen sich Barrieren leicht aus dem Weg räumen, wenn folgende Punkte beachtet werden:

  • sprechende, aussagekräftige, unterscheidbare Linktexte
  • Schriftfarbe nicht als alleiniges Erkennungsmerkmal für Links, deshalb besser unterstrichener Text (oder eine andere Formatierung, die auf den Link hinweist)
  • Links bei Tastaturbedienung mit der Tabulator-Taste erreichbar
  • wenn auf anderes Dateiformat (z. B. PDF) verlinkt, dann im Linktext darauf hinweisen
  • wenn der Link auf einem Bild oder einer Grafik liegt, dann im Alternativ-Text des Bildes sowohl beschreiben, was zu sehen ist, als auch auf die Verlinkung hinweisen
  • ggf. hilfreiche Linktitel, wenn der Linktext nicht eindeutig genug ist

Sie wollen mehr zu digitaler Barrierefreiheit erfahren? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Magazinbeitrag "Die 7 wichtigsten Faktoren für barrierefreie Webseiten".

Unser Fazit: Geht mit Links

Entschuldigung, diesem Wortspiel konnten wir einfach nicht widerstehen. Intelligente interne Verlinkung ist eben gar nicht so schwer, wie manche aus der Unternehmenskommunikation denken.

Verschenken Sie nicht die Chance auf gute Rankings in den Suchmaschinen. Und vor allem: Lassen Sie Ihre Besucher*innen nicht im Regen stehen, sondern leiten Sie sie sinnvoll zum Ziel. Wenn Sie unsere Tipps zur internen Verlinkung Stück für Stück umsetzen, machen Sie die Menschen auf Ihrer Internetpräsenz glücklich, ganz ohne Freizeitpark. Das wiederum ist gut für Ihr Unternehmen. Win-win also.

Haben Sie Fragen zur Optimierung Ihrer internen Verlinkung? Unser Team unterstützt Sie gerne dabei, das volle Potenzial Ihrer Website auszuschöpfen. Kommen Sie mit uns ins Gespräch – wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Autorin: Melanie Kunoth

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