Warum barrierefreie Websites für Unternehmen

Websites sind wie Supermärkte

Die ifabrik gestaltet nicht nur leidenschaftlich Intranets, Website-Relaunches oder digitalen Behördenportale, sondern setzt sich auch für mehr Inklusion und Chancengleichheit im Internet ein. Dazu zählt auch, digitale Hürden abzubauen und Websites barrierefrei zu gestalten.

Angenommen, wir befinden uns in Supermarkt A und stehen vor folgenden Herausforderungen:

  • Der letzte Artikel ganz hinten im Regal ist einfach nicht zu erreichen, egal wie sehr wir uns auch strecken.
  • Die Tür oder der Deckel zum Tiefkühlfach hakt und lässt sich nur sehr schwer öffnen.
  • Der Gang ist vollgestellt und der Kinderwagen oder Einkaufswagen passt dort einfach nicht durch, ohne dass man ans Regal stößt und Ware herunterfällt.

Das sorgt für Frust. Hier möchte man am liebsten nicht mehr einkaufen gehen und wechselt stattdessen zu Supermarkt B (B wie barrierefrei), wo die Regale so clever angeordnet und die Produkte so präsentiert werden, dass jede und jeder, ob groß oder klein, jung oder alt, mühelos an die Produkte herankommt.

Sehen Sie? So ist es auch mit Websites oder anderen Webanwendungen. Menschen wollen keine Hindernisse. Sie wollen problemlos einkaufen oder eben online surfen.

Illustration: zwei nicht passende Puzzleteile mit einem Blitz dazwischen symbolisieren Barrieren im Internet

Barrieren führen zu Frust und die User Experience sinkt rapide.

Warum digitale Barrierefreiheit

Täglich surfen wir im Internet, klicken uns durch Websites, informieren uns, kaufen online ein, interagieren. Wunderbar, solange das reibungslos funktioniert (und die Internetverbindung gut ist). Einigen unter uns wird das aber erschwert, weil sie körperlich, seelisch, geistig oder in ihren Sinnen (v. a. Sehen und Hören) beeinträchtigt und teilweise auf Hilfsmittel angewiesen sind.

Diese Beeinträchtigungen können kurzfristig sein, weil zum Beispiel das Umgebungslicht zu hell ist, um auf dem Bildschirm alles gut zu erkennen, oder weil eine verstauchte Hand die Bedienung des Smartphones erschwert. Bei über 10 Millionen Menschen in Deutschland ist die Einschränkung aber dauerhaft. Websites mit Barrieren, die ganz unterschiedlich sein können, sind für Behinderte teilweise schwer bis gar nicht zu bedienen. Diese Menschen werden schlichtweg in der Nutzung der Websites behindert.

Websites haben doch keine Stufen

Im Supermarkt können Rampen, niedrigere Regale, breitere Gänge das Einkaufen erleichtern. Nun, Internetseiten haben zwar keine Stufen. Doch auch sie können anderweitig Hindernisse beinhalten. Auf Websites sind es sichtbare Dinge - Aspekte des Webdesigns wie Kontrast, Schriftgröße, Anordnung von Elementen - und unsichtbare, technische Aspekte der Webentwicklung, die Menschen die digitale Teilhabe erleichtern oder überhaupt erst ermöglichen.

Die chancengleiche Teilhabe im World Wide Web ist uns als ifabrik wichtig. Wir sind der Meinung, dass auf Websites oder auch im firmeneigenen Intranet niemand ausgeschlossen werden sollte. Denn jede und jeder hat das Recht auf bestmöglichen Zugang zu Onlinediensten.

Das Team der ifabrik setzt sich deshalb für digitale Barrierefreiheit ein. Mit jedem Website-Relaunch denken wir Barrierefreiheit mit, beraten unsere Kund*innen und lassen bei Programmierung und Webdesign unser Know-how einfließen. Wir wollen für das Thema "barrierefreie Website" sensibilisieren und ihm den Schrecken nehmen, den es bei einigen Websiteverantwortlichen auslöst. Es ist nicht halb so schlimm, wenn man Barrierefreiheit von Anfang an einplant. Wirklich!

Barrierefreiheit ist für uns mehr als nur eine Aufgabe. Es geht um Chancengleichheit und die Überwindung digitaler Hindernisse. Unsere Mission ist einfach: Wir wollen, dass unsere digitalen "Supermärkte" niemanden ausschließen und dass jeder Mensch, egal welche Voraussetzungen er mitbringt, unsere digitale Welt positiv erlebt.

Deshalb ist es uns wichtig, Unternehmen und Organisationen für digitale Barrierefreiheit und ihren Nutzen zu sensibilisieren.

Barrierefreiheit als Booster für Unternehmen

Unternehmen mit einer barrierefreien Website punkten auf mehreren Ebenen - der sozialen, ökonomischen und rechtlichen.

Wir als Gesellschaft haben die Verantwortung dafür, wie Chancengleichheit für alle auch online erreicht werden kann. Denn das Internet ist mehr und mehr eine Ressource für viele Lebensbereiche. Deshalb können Unternehmen und Organisationen mit einer barrierefreien Website oder einem barrierefreien Intranet mit gutem Beispiel vorangehen und eine Vorreiterrolle in ihrer Branche einnehmen.

Wie Kund*innen und auch Beschäftigte den "digitalen Supermarkt" - also den Webauftritt - wahrnehmen, beeinflusst direkt die Markenreputation. Barrierefreiheit wird als Zeichen von Verantwortungsbewusstsein wahrgenommen. Gerade bei der Mitarbeitendengewinnung und -bindung können Unternehmen mit Fokus auf gestärkte Gleichberechtigung punkten.

Je mehr die Kundschaft bequem durch Ihre "digitalen Supermarktgänge" schlendern kann, desto besser für das Geschäft. Eine barrierefreie Website öffnet die Türen für eine breitere Zielgruppe und damit auch für mehr Umsatz. Wer mehr Menschen das einfache Navigieren, Stöbern, Informieren oder Einkaufen auf dem eigenen Internetauftritt ermöglicht, erweitert seine Kundschaft.

Von einer barrierefrei gestalteten Website haben außerdem nicht nur Menschen mit Beeinträchtigung etwas, sondern alle anderen auch. Usability, also gute Nutzbarkeit, ist hier das Zauberwort. In der Regel bedeutet Barrierefreiheit im Internet eine bessere Bedienbarkeit auf allen Ebenen, egal ob am heimischen PC oder unterwegs am Smartphone.

Illustration eines Laptops mit aufsteigendem Pfeil und Icons für Zielgruppe, Erkennbarkeit und Bedienbarkeit

Barrierefreie Websites sind ein Booster für Unternehmen

Eine erweiterte Zielgruppe ist aber nur ein Teil der ökonomischen Ebene. Eine barrierefreie Webanwendung bedeutet auch ein optimiertes technisches Grundgerüst. Dadurch lassen sich Kosten für Wartung und Weiterentwicklung der Software reduzieren.

Die barrierefreie Gestaltung einer Website ist gut für ihre Besucher*innen. Doch nicht nur für sie. Google und andere Suchmaschinen bewerten (indirekt) Maßnahmen zur Barrierefreiheit positiv. Websites mit wenigen oder gar keinen Barrieren sind also auch gut für die Suchmaschinenoptimierung (SEO). Wir reden hier von Strukturierung, Überschriften, responsivem Webdesign und vielem mehr. Gutes tun für Websitebesuchende und nebenbei auch beim Ranking gewinnen. Na, wenn das keine Win-win-Situation ist ...

Breite Gänge und gut erreichbare Auslagen in unserem Supermarkt "Website" sind nicht nur menschenfreundlich. Sie erfüllen auch gesetzliche Vorgaben. Für einige Branchen und Bereiche ist digitale Barrierefreiheit gesetzlich verpflichtend. So müssen Internetseiten des öffentlichen Sektors bereits seit 2019 nach den Vorgaben der Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) barrierefrei gestaltet sein. Grundlage ist das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG).

Bis Mitte 2025 sollten sich auch andere Unternehmen und Organisationen in Sachen digitaler Barrierefreiheit gut aufstellen. Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG) fordert dann bei weiteren Websites und vor allem Onlineshops barrierefreien Zugang. Wer sich dafür wappnen will, sollte jetzt schon mit der Planung und Umsetzung anfangen, um sich entspannt zurücklehnen zu können, wenn auch der Wettbewerb dann eilig nachziehen wird.

Hinweis: Dieser Magazinbeitrag ersetzt keine fundierte Rechtsberatung.

Zu guter Letzt ist eine barrierefreie Website auch eine nachhaltigere Website. Denn sie verbraucht (richtig umgesetzt) weniger Strom durch reduzierte Datenmengen im Vergleich zu nicht optimierten Internetseiten. Das bedeutet weniger Energieverbrauch in den Rechenzentren, aber eben auch auf den Endgeräten der Nutzenden.

Vorteile von Barrierefreiheit auf einen Blick

Wer mehr Wert auf eine barrierefreie Gestaltung des Webauftritts legt, sammelt nicht nur Karmapunkte, sondern hat aus folgenden Gründen gut Lachen:

  • Barrierefreiheit bedeutet hohe Nutzungsfreundlichkeit (Usability)
  • und stärkt die Zufriedenheit bei Kund*innen sowie Mitarbeitenden
  • barrierefreie Websites erreichen mehr Menschen
  • gesetzlichen Pflichten und Vorgaben wird entsprochen
  • SEO und Nachhaltigkeit haben gewisse Schnittmengen mit Barrierefreiheit

 

Lesen Sie in unserem Magazin, welche die sieben wichtigsten Faktoren für barrierefreies Internet sind.

Erfolgreich geprüft: Kreisverwaltung geht mit guten Beispiel voran

Stellen Sie sich vor, Sie haben erfolgreich Ihren barrierefreien digitalen Supermarkt eröffnet. Jedes Regal wurde von einer unabhängigen Prüfstelle getestet und für sehr gut befunden. So geschehen mit unserem Kunden, dem Landratsamt Nordsachsen.

Das Behördenportal auf www.landkreis-nordsachsen.de wurde vom Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen) auf Herz und Nieren geprüft. Das dzb lesen ist die Überwachungsstelle für Barrierefreiheit von Informationstechnik im Freistaat Sachsen (BfIT Sachsen). Das Portal des Landratsamts Nordsachsen war der Testsieger unter allen geprüften Websites.

Eine 100-prozentige Barrierefreiheit lässt sich zwar nicht erreichen. Denn manche Maßnahmen, die eine Barriere abbauen, können dafür an anderer Stelle eine neue Hürde bedeuten. Das ist technisch nicht anders zu lösen. Doch der dzb lesen-Test ergab: Das Portal ist bereits an vielen Stellen sehr gut aufgestellt und einer der Vorreiter im öffentlichen Sektor.

Illustration: Pokal mit Rollstuhlfahrer-Icon

Unser Fazit: Potenzial erkennen und loslegen

In barrierefreien Websites steckt so viel Potenzial - mehr Reichweite, zufriedene Kund*innen, stärkere Mitarbeitendenbindung, weniger Energieverbrauch, mehr Umsatz, positive Reputation und die Möglichkeit, ganz einfach für mehr Inklusion zu sorgen.

Unser Ziel ist ein faires, barrierefreies Internet. Deshalb empfehlen wir: Machen Sie es auch wie Supermarkt B. Machen Sie es den Menschen auf ihrer Website einfach und räumen Sie potenzielle Hürden aus dem Weg!

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